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Bessere Raumluft für besseres Betriebsklima

Mehr als 50% aller Beschäftigten in der Schweiz sind am Arbeitsplatz erhöhten CO2 Werten ausgesetzt. Dies kann zu Müdigkeit und Leistungsabfall führen. Das Bewusstsein dazu ist bis jetzt leider nur gering.

Raumluftmessungen in Büros

Um der Raumluft in Büroräumlichkeiten auf den Zahn zu fühlen, hat die unabhängige Plattform MeineRaumluft.ch eine besondere Aktion für Unternehmen ins Leben gerufen: Unternehmen 
können dabei ab dem 5. November 2018 kostenlos Messgeräte auf der Homepage von MeineRaumluft.ch bestellen, welche dann von LUNGE ZÜRICH, Plattformpartner von MeineRaumluft.ch an diese versendet werden.
So können diese dann im Arbeitsalltag über eine Woche lang wesentlichen Kenngrössen des Raumklimas (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO2) beobachten und die Daten durch 
MitarbeiterInnen selbst in einem Raumluftprotokoll eintragen. Diese Daten werden nach ca. einer Woche mit dem Messgerät zusammen an LUNGE ZÜRICH zurückgesendet, wo anschliessend die Plattform MeineRaumluft.ch die anonymisierten Daten von Studenten auswerten lässt. Die Daten werden absolut anonym bearbeitet, es werden keine einzelnen Daten weitergegeben. Aus sämtlichen Werten wird eine ganzheitliche Studie über die Raumluftqualität in Büros erstellt und veröffentlicht, ohne irgendwelche Daten von Büros oder Firmen.

 

Schlecht für den Menschen, schlecht für die Wirtschaft

In den Monaten, in denen die Heizung in Büros auf Hochtouren läuft und die Fenster fest verschlossen sind, ist es besonders augenscheinlich: Rasches Ermüden, trockene Schleimhäute, Augenreizungen, Erkrankungen der Atemwege, Infektionserkrankungen treten häufiger auf. Nicht nur die MitarbeiterInnen leiden unter schlechten raumklimatischen Bedingungen, sondern auch die Arbeitgeber sind betroffen. Die Konzentration und die Leistungsfähigkeit sinken und damit auch die Arbeitsleistung. Sie sind damit für die Betriebe ein relevanter und hoher Kostenfaktor. Der Anteil der Krankheiten der oberen Luftwege zählt zu den häufigsten Krankheitsverursachern. Inwieweit schlechte Raumluftbedingungen im Büro dazu beitragen, verstärken oder gar der Auslöser dafür sind, ist in den Fehlzeitenreports nicht explizit erhoben bzw. lassen sich zum Teil nicht exakt zuordnen und damit auch nicht bewerten. Faktum ist, dass neben dem Wohlbefinden und Behaglichkeit schlechte Luft im Büro auch schwerwiegendere Folgen haben kann: Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Allergien und Atemwegserkrankungen. Dann hat die – oft nur aus fehlendem Bewusstsein - entstandene schlechte Raumluft auch für die Unternehmen negative Folgen in Form von Fehlzeiten, sinkender Produktivität und steigender Fehlerquote. Diese Kosten sind gegebenenfalls höher als diejenigen von geeigneten Massnahmen zur Luftverbesserung.

 

Geistige Leistungsfähigkeit als Motor der Dienstleitungsgesellschaft

Der Wandel von der Produktions- hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft entwickelt sich stetig weiter. Und die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien stellt einen weiteren Faktor in der Verschiebung der beruflichen Aktivitäten in den Dienstleistungssektor dar. Damit fungiert die geistige Leistungsfähigkeit als „Produkt“ unserer heutigen und künftigen Arbeitswelt. Der Wandel hin zu einer wissensbasierten Gesellschaft hat geistige Leistungsfähigkeit, Kreativität und Motivation zum eigentlichen „Produkt“ vieler Unternehmen gemacht. Mehrheitlich zählt in den heutigen Berufen nicht die körperliche Fitness, sondern die geistige. Damit rückt auch die Raumluft in Büros in den Fokus der Arbeitgeber. Denn die Mitarbeitenden und ihr Wohlbefinden am Arbeitsplatz stehen im Zentrum einer wissensorientierten Gesellschaft.

 

Raumtemperatur

Die Bedürfnisse hinsichtlich einer optimalen Raumtemperatur sind sehr unterschiedlich. Sie sind einerseits abhängig von der Tätigkeit, andererseits vom Individuum. Das SECO gibt in ihrer Wegleitung zur Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz eine Bandbreite zwischen 21 und 23 Grad bei sitzenden respektive leichten Tätigkeiten an - wobei als angenehm wohl zwischen 20 und 24 Grad empfunden wird. Im Sommer sollte die Temperatur nicht über 28 Grad steigen. Liegen die Temperaturen ausserhalb der Bandbreite kann dies zu Unwohlsein führen und durch sinkende Aufmerksamkeit steigt die Fehlerquote.

 

Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 30 und 65 Prozent betragen. Die optimale Luftfeuchte ist allerdings nicht nur ein Faktor für das Wohlbefinden, sondern hat auch Einfluss auf die Gesundheit des Menschen. So hängt beispielsweise die Immunabwehr der Atemwege entscheidend von der Raumluftfeuchte ab. Eine geringere Anfälligkeit für Infektionskrankheiten setzt eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit voraus. Zu trockene Luft führt zu Beschwerden wie Atemwegserkrankungen, Kopfschmerzen, trockene Augen etc. Eine zu feuchte Luft hingegen kann Schimmelbildung verursachen, was einerseits Allergien auslösen kann und andererseits die Bausubstanz der Büroräumlichkeiten schädigen kann.

 

Luftqualität

Die Qualität der Luft bestimmt sich auch durch das Fehlen von Schadstoffen. So können Laserdrucker und Kopierer Feinstäube und Ozon freisetzen. Zusätzlich kann Feinstaub durch eine Bürolage an einer verkehrsreichen Strasse durch die Aussenluft hinzukommen. In diesen Fällen bieten mechanische Lüftungsanlagen Abhilfe. Aber auch Lösungsmittel, Nikotinrauch, Keime und Bakterien (beispielsweise freigesetzt durch eine schlecht gewartete Klimaanlage) können Beschwerden hervorrufen.

 

Der CO2 Wert gilt für die Luftqualität als Leitindikator:

Die Raumluftqualität wird ab einem Wert von mehr als 1.000 ppm über der Aussenluft als „mangelhaft“ eingestuft. Der Richtwert der maximalen CO2 Belastung in der Raumluft liegt, gemäss SIA 132-1 für lüftungstechnische Anlagen bei einer maximalen Konzentration von 1400 ppm.


Quellen: MeineRaumluft.ch, SECO