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Case Management – die Reintegration von erkrankten und verunfallten Menschen

Case Management ist eine koordinierte Intervention mehrerer Akteure zur Bearbeitung komplexer menschlicher Problemanlagen infolge Krankheit oder Unfall. Arbeitsausfälle und Berentungen aufgrund gesundheitlicher Probleme stellen eine zunehmende Belastung für Betriebe, Versicherungen, die Gemeinschaft und vor allem für die Betroffenen selbst dar. Präventive Massnahmen sind wichtig und haben einen nachweisbaren positiven Effekt.

In einem systematisch geführten Prozess werden auf den individuellen Bedarf abgestimmte Dienstleistungen erbracht, um gemeinsam vereinbarte Ziele und Wirkungen effizient zu erreichen und die Reintegration Rückkehr ins Erwerbsleben zu ermöglichen. Durch die Vernetzung betrieblicher, medizinischer, persönlicher und sozialer Faktoren mit dem Ziel einer raschen beruflichen Reintegration ergeben sich nachhaltige Kostensenkungen.

 

Illustration: Der Case Management Regelkreis

Die Komponenten im Regelkreis:

  • Erstgespräch: Kontaktaufnahme, prüfen von Sofortmassnahmen
  • Assessment: Analyse der Situation und der Motivation, Identifikation Reintegrationspotenzial
  • Zielvereinbarung: Vereinbarung des Reintegrationsziels und der Schritte
  • Massnahmenplan und Umsetzung, Umsetzung der Reintegrationsschritte
  • Verlaufkontrolle: Kontrolle der Reintegrationsfortschritte, ggf. Zielanpassung
  • Clearing/Debriefing: Fallabschluss/Lehren aus Fall ziehen

 

AEH als kompetenter Partner von Versicherungen und Betrieben unterstützt Menschen auf dem Weg zurück ins Erwerbsleben. Innerhalb des Disability Managements steht ein interdisziplinäres Team mit hoher Fachkompetenz zur Verfügung, welches sich um die schnellstmögliche Wiedereingliederung und damit die Verminderung von hohen Gesundheits- und Invaliditätskosten kümmert. Ziel ist es, den Menschen beruflich und sozial wieder zu integrieren und ihm seine Wertschätzung zurück zu geben.

AEH bedient sich im Case Management der bewährten Elemente des Regelkreises, unterteilt diesen aber in drei unabhängige Phasen (siehe Grafik 2). Dabei wird das Ziel verfolgt, ein Case Management möglichst vielen Klienten mit gutem Integrationspotenzial zukommen zu lassen, indem das Integrationspotenzial in Phase 1 bei einer breiten Gruppe geprüft werden kann, ohne dass dadurch bereits ein Case Management festgelegt wird und Kosten anlaufen.

Illustration: Phase 1 bis 3 im Case Management Regelkreis

Phase 1

Zu Beginn steht immer die Prüfung des Integrationspotenzials mittels eines Erstgesprächs und dem folgenden Assessment. Dabei werden die medizinische, berufliche und persönliche Situation sowie die Motivation des Klienten geprüft. Als Resultat ergibt sich das Reintegrationspotenzial. Falls dieses als ausreichend erachtet wird, erfolgt in der nächsten Phase eine verbindliche Zielfestlegung und die Definition der Massnahmen zur Erreichung der Ziele.

Phase 2

Diese Phase wird bei AEH in einem interdisziplinären Team umgesetzt. Ein Case Management findet nur dann statt, wenn seitens des Klienten der Wille da ist, das vorhandene Integrationspotenzial durch sein Mitwirken günstig zu unterstützen und zu beeinflussen.

Phase 3

Diese Phase dient der Umsetzung der Massnahmen und der eigentlichen Reintegration. Die Begleitung durch den Case Manager räumt in dieser für den Klienten häufig schwierigen Zeit vorhandene Stolpersteine aus dem Weg, indem Prozesse beschleunigt und die Akteure koordiniert werden. Im Betrieb sucht der Case Manager in enger Zusammenarbeit mit dem Personalwesen und anderen betroffen Stellen Schonarbeitplätze, organisiert begleitete Arbeitsversuche und hält den Kontakt zu den Versicherungen. Gleichzeitig ist der Betrieb bei der Definition des Reintegrationsziels beteiligt und über den aktuellen Stand informiert. Diese Übertragung von Verantwortung an den Klienten führt dazu, dass er mit grosser Motivation in die Zukunft blickt und seine Rolle im geregelten Erwerbsprozess sieht. Die vorhandenen Ressourcen werden somit nicht auf das Leiden, sondern auf die Reintegration gelenkt.

Mit einem frühzeitigen betrieblichen Case Management setzt die Intervention der beruflichen Reintegration noch während der Behandlungsphase, also zum frühest möglichen Zeitpunkt, parallel zur medizinischen Betreuung ein. Damit wird sichergestellt, dass die Arbeitsaufnahme rasch möglichst, allenfalls in einer angepassten Tätigkeit, aufgenommen werden kann. Die Arbeitsaufnahme und die medizinische Betreuung laufen in diesem Fall parallel ab. Ist eine Wiederaufnahme durch die Art der Krankheit oder der Unfallverletzung nicht mehr möglich, so kann mit spezialisierten Stellenvermittlern bereits eine adäquate Stelle, die der Gesundheitsstörung Rechnung trägt, gesucht werden.

Vorteile für den Arbeitgeber

Der Nutzen von Case Management ist unbestritten. Viele Untersuchungen und Pilotprojekte in Unternehmen aber auch die Erfahrungen der Versicherungen zeigen, dass mit dem Einsatz eines Case Managements Mitarbeitende schneller und häufiger reintegriert werden. Für den Betrieb resultieren eine höhere Produktivität (weniger Fehlzeiten, weniger Einarbeitungs- und Rekrutierungsaufwand), eine Senkung der Zahl von Invalidisierungen sowie Langzeitfehlzeiten, eine Reduktion des Aufwandes bei Kranken- und Unfallversicherungen sowie bei Pensionskassen (mit kurz- und mittelfristigen Auswirkungen auf die Prämien), eine höhere Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden durch die Übernahme sozialer Verantwortung, ein Imagegewinn und höhere Konkurrenzfähigkeit im Markt.

Der Haupterfolgsfaktor liegt jedoch beim Betroffenen. Ohne seine Mitwirkung und seinen Willen, wieder ins Erwerbsleben zurückzukehren, ist auch durch ein Case Management nichts zu erreichen.