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Mitarbeitende mit Krebs: Arbeitgebende sind gefordert

Krebserkrankungen sind die 3. häufigste Ursache für längerdauernde Fehlzeiten am Arbeitsplatz. In der Schweiz leben über 64 000 Menschen im erwerbsfähigen Alter, bei denen in den letzten 5 Jahren Krebs diagnostiziert wurde. Viele arbeiten nach oder gar während der Therapie weiter.

Arbeit kann den Betroffenen helfen, ihre sozialen Kontakte und Beziehungen aufrechtzuerhalten und Normalität zu schaffen. Bei den meisten Krebsarten ist die Sterblichkeit rückläufig. Nach dem Ende ihrer Therapie kehren viele Betroffene wieder an ihren Arbeitsplatz zurück.

Viele Erfahrungen der sogenannten „Cancer Survivors“ zeigen, dass Spätfolgen häufig sind: so leiden sie oft noch lange nach dem Ende der Therapie unter Nachwirkungen wie gesunkener Leistungsfähigkeit, Konzentrationsschwäche und sie sind weniger stressresistent – die sogenannte «Fatigue», eine umfassende Erschöpfung und ein erhöhtes Ruhebedürfnis, ist eine der häufigsten Nachwirkungen der Krebstherapie. In manchen Fällen kann es da schwierig sein, ein Vollzeitpensum zu bewältigen.

 

Dabei sind die Unternehmen gefordert, sei es im Umgang mit den Betroffenen, aber auch ihrem Umfeld. Ein erfolgreicher Wiedereingliederungsprozess ist das Resultat eines Zusammenspiels zwischen persönlichen sozialen Ressourcen der betroffenen Person und dem betrieblichen Gesundheitsmanagement, welches sich dem Thema annimmt. Vorgesetzte und HR-Verantwortliche nehmen eine Schlüsselrolle ein und sind dabei häufig emotional aber auch organisatorisch gefordert. Gelingt eine achtsame und bewusste Begleitung der Mitarbeitenden kann das Arbeitsklima positiv beeinflusst werden. Gleichzeitig gilt es häufig auch rechtliche, finanzielle und zwischenmenschliche Fragen zu beantworten und die nicht immer klar vorauszusehenden Fehlzeiten betrieblich abzufedern. Dazu kommt die Problematik, das direkte Umfeld möglichst gut zu informieren und gleichzeitig den Persönlichkeitsschutz der betroffenen zu wahren.

All dies zu bewerkstelligen überfordert Vorgesetzte häufig, sie sind froh um Hilfestellungen und Unterstützung. Je nach Situation kann die Krebsliga Unterstützung bieten oder es lohnt sich hier einen Case Manager beizuziehen. Dieser unterstützt die Betroffenen aber auch die Vorgesetzten, indem er die komplexen Fragen klärt, dem Vorgesetzten das relevante Wissen über krebsrelevante Themen vermittelt und ihn bei der Reintegration unterstützt. 

Facts

Sterblichkeit ist bei den meisten Krebsarten rückläufig

Von 2009 bis 2013 erkrankten jedes Jahr rund 39 000 Menschen in der Schweiz an Krebs. Mehr als die Hälfte der Erkrankungen sind auf vier Krebsarten zurückzuführen, nämlich Prostata-, Brust-, Lungen- und Dickdarmkrebs. Die Experten gehen davon aus, dass Krebserkrankungen durch den demografischen Wandel, insbesondere die Alterung der Bevölkerung, weiter zunehmen werden. Erfreulicherweise ist die Sterblichkeit bei den meisten Krebsarten rückläufig: im Zeitraum von 1983 bis 2012 ist die Sterberate bei den Frauen um 27% und bei den Männern um 36% gesunken.

Cancer Survivors: Geheilt und doch nicht ganz gesund

Als Folge der verbesserten Diagnostik (frühere und präzisere Untersuchungen) und der verbesserten Therapien überleben immer mehr Krebsbetroffene ihre Erkrankung längerfristig. Insgesamt leben in der Schweiz mehr als 320 000 Menschen, sogenannte «Cancer Survivors», bei denen in der Vergangenheit eine Krebserkrankung diagnostiziert worden ist. Viele von ihnen gelten als erfolgreich behandelt und haben den Krebs überstanden.

Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre der Krebsliga.


Quellen:
• Krebsliga