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„Lebenswichtige Regeln“: Arbeitgeber und Vorgesetzte sind gefordert

Um die hohe Anzahl schwerer Arbeitsunfälle zu senken, hat die Suva die «Vision 250 Leben» lanciert. Ziel ist, im Zeitraum von 10 Jahren 250 Berufsunfälle (BU) mit Todesfolge und ebenso viele schwere Invaliditätsfälle zu verhindern. Im Zentrum der «Vision 250 Leben» stehen die «Lebenswichtigen Regeln». Diese werden für alle Branchen und Tätigkeiten mit hohen Risiken erarbeitet. Was das Einhalten dieser Regeln betrifft, gilt Null-Toleranz. Das bedeutet, wenn Gefahr für Leben und Gesundheit droht, heisst es STOPP, die Arbeiten einstellen und die gefährliche Situation beseitigen.

Anlässlich der EKAS Trägerschaftstagung im Mai 2012 sagte ein Referent der Suva sinngemäss, dass 1.5 Jahre nach der Lancierung der „Lebenswichtigen Regeln“ diese laut einer Umfrage erst bei 4% der Befragten bekannt sind bzw. nur 4% der Befragten angegeben haben, sie würden bei Gefahr „STOPP“ sagen.

Die Frage drängt sich auf: Wie nehmen die zuständigen Arbeitgeber und Vorgesetzten ihre Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeitenden wahr? Instruieren sie ihre Mitarbeitenden über die Gefährdungen und die zu treffenden Sicherheitsmassnahmen? Kontrollieren sie das Einhalten der Sicherheitsregeln? Setzen sie sicherheitsgerechtes Verhalten durch?

Die lebenswichtigen Regeln wurden aus  realen Schadenfällen abgeleitet und sind auf das Wichtigste beschränkt. Bis heute gibt es „Lebenswichtige Regeln“ für

  • Hochbau
  • Maler und Gipser
  • Instandhaltung
  • Waldarbeit
  • Arbeiten auf Dächern und an Fassaden
  • Arbeiten mit Anseilschutz
  • Holzbau
  • Elektrizität

Die lebenswichtigen Regeln können den Mitarbeitenden in Form eines Faltprospekts abgegeben werden. Den Vorgesetzten steht eine Instruktionsmappe mit Hintergrundinformationen, Tipps zur Vorbereitung und Durchführung der Instruktionen sowie zum Einsatz von vorhandenen Instruktionshilfen zur Verfügung. Pro Regel wird eine Instruktionsdauer von 10 Minuten vorgeschlagen.

Neu steht Arbeitnehmern und Vorgesetzten zusätzlich auch ein erstes Lernprogramm zur Verfügung (http://www.suva.ch/startseite-suva/service-suva/kurse-suva/lernprogramme-lebenswichtige-regeln-suva.htm). Damit kann das „STOPP-Sagen“ trainiert werden. Lernprogramme zu weiteren Regeln sind geplant.