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Mit Prävention Geld sparen

Arbeitsbezogene Gesundheitsprobleme sind häufig: Eine im Dezember 2014 veröffentlichte Studie des Seco zeigt, dass 1.1. Millionen Schweizer Erwerbstätige unter arbeitsbezogenen Gesundheitsproblemen leiden. Dabei ist jeder 4. Mann und jede 6. Frau von Beschwerden betroffen. Die häufigsten arbeitsbezogenen Beschwerden sind (Mehrfachnennungen möglich):

  • Rückenbeschwerden 670‘000 Betroffene
  • Stresssymptome 660‘000 Betroffene
  • Muskelschmerzen Extremitäten 490‘000 Betroffene
  • Allgemeine Erschöpfung 410‘000 Betroffene


In der Studie wurde berechnet, dass allein die Kosten durch arbeitsbezogene Rückenbeschwer-den 1.5 Milliarden Franken betragen, wobei gut die Hälfte der Kosten innerbetrieblich anfällt.

Arbeitsbelastungen führen zu Beschwerden

Um den Zusammenhang zwischen Arbeitsbelastungen und Gesundheitsproblemen aufzuzeigen, wurde in der Studie berechnet, wieviel mehr Gesundheitsprobleme vorkommen, falls eine belastende Arbeitssituation vorliegt. Die Berechnungen ergaben, dass die berichteten arbeitsbezogenen Gesundheitsprobleme zum grössten Teil durch hohe Arbeitsbelastungen erklärbar sind.


Belastungsfaktoren variieren nach Geschlecht

In einer detaillierten Betrachtung wurden die Belastungsfaktoren ermittelt, wobei die Auswertung separat nach Geschlechtern erfolgte. Die folgenden Zahlen zeigen die Ergebnisse für die Rückenbeschwerden, von denen rund 430‘000 Männer und 240‘000 Frauen betreffen. 

  • Belastungsfaktoren bei Männern

Als Hauptbelastungen bei den Männern konnten die folgenden Arbeitstätigkeiten oder Arbeitseinflüsse identifiziert werden:

    • Vibrationen 140‘000 Betroffene
    • Zwangshaltungen / schmerzhafte Körperhaltungen 120‘000 Betroffene
    • Heben schwerer Lasten 110‘000 Betroffene
    • Hohes Arbeitstempo / nicht genug Zeit für Arbeit 100‘000 Betroffene 

  • Belastungsfaktoren bei Frauen

Bei den Frauen konnte zusätzlich Mobbing als relevanter Belastungsfaktor identifiziert werden.

    • Zwangshaltungen / schmerzhafte Körperhaltungen 106‘000 Betroffene
    • Hohes Arbeitstempo / nicht genug Zeit für Arbeit 73‘000 Betroffene
    • Mobbing 68‘000 Betroffene
    • Heben schwerer Lasten 60‘000 Betroffene
    • Vibrationen 50‘000 Betroffene

 
Überlagerung von Risikofaktoren

Kommen an einem Arbeitsplatz mehrere Risikofaktoren gleichzeitig vor, so verhalten sich die Risiken multiplikativ. Beträgt das Risiko für Rückenbeschwerden bei häufigen ungünstigen (schmerzhaften) Körperhaltungen ein Faktor 4.4 und für das Heben 3.1, so ergibt sich beim Zusammentreffen der beiden Risikofaktoren ein 13.6-faches Risiko Rückenbeschwerden zu entwickeln.

Ähnliche Aussagen lassen sich auch für andere Bereiche machen. So wurden im Rahmen der Studie unter anderem folgende Risikofaktoren für Rückenbeschwerden bei Frauen identifiziert (Resultate als Odds Ratio, Modellrechnung „ohne schmerzhafte Körperhaltungen“):

  • Vibration 6.8
  • Arbeitszufriedenheit 5.1
  • Tragen von Personen / Patiententransfers 3.4
  • Schichtarbeit 3.4

Somit ergibt sich für eine Pflegende im Schichtbetrieb ein etwa 12-faches Risiko Rückenbe-schwerden zu entwickeln, falls sie mit der Arbeit zufrieden ist, oder ein 60-faches Risiko bei Un-zufriedenheit.


Mit Prävention Geld sparen

Gelingt es, im Betrieb die Risikofaktoren im Rahmen der Gefährdungsermittlung zu identifizieren und einzelne Risiken zu mindern, können Kosten gespart werden. So zeigen verschiedene Untersuchungen, dass im Schnitt pro eingesetztem Präventionsfranken 2.8 Franken gespart werden können.

Sind Sie interessiert an einer Auswertung zu Ihrem Bereich oder an der Identifikation der betrieblichen Risiken? Bitte kontaktieren Sie uns, gerne besprechen wir die Möglichkeiten, die Daten für Ihren Arbeitsbereich genauer anzuschauen oder Ihren Bereich geeignet zu analysieren.


Quelle: http://www.seco.admin.ch/dokumentation/publikation/00008/00022/05570/index.html?lang=de